Chucks
10.02.2014 17:20Erzählt wird der Roman "Chucks" von der 20jährigen Hauptperson Mae. Cornelia Travnicek hat die Handlung in Wien angesiedelt und schildert das Lebensgefühl einer Punk. In meheren Handlungssträngen, die mit einander verwoben sind, Gegenwärtiges und Vergangenes umfassen, erfahren wir von Problemen des Teenagers Mao mit ihrer Mutter, die vom Vater getrennt lebt. Ducrh ihre Freundin Tamara (Mara) kommt Mae in Kontakt zur Punk- und Drogenszene. Sie gerät in Konflikt mit dem Gesetz und muss als Bewährungsauflage Dienst in einem AIDS-Haus leisten. Dort lernt sie Paul kennen und lieben. Er hat sich als Pfleger im Krankenhaus mit der Krankheit angesteckt. Mae bleibt bis zu seinem Tod an seiner Seite und bewahrt sich Paul auf ihre Art auf, indem sie ihm Haare abschneidet oder auch das Sperma aus den Kondomen in kleinen Tupperdosen im Tiefkühlschrank konserviert. In die Geschichte sind immer wieder vergangene Geschehnisse eingeflochten, in denen wir vom Tod von Maes Bruder erfahren (Krebs) oder von ihrer Liebe und dem nicht konfliktfreien Zusammenleben mit dem Architekten Jakob, den sie als Hausbesetzerin kennengelernt hat.
Mit "Chucks" ist der 1987 in St. Pölten geborenen Cornelia Travnicek ein Roman gelungen, der meiner Meinung nach junge Leser und Leserinnen ansprechen kann, stellt er doch - für die einen mehr, für die anderen weniger - das Lebensgefühl einer Generation dar. Die Hauptfigur Mae ist ein Charakter, an dem man sich reiben kann. Irgendwie mag man sie, irgendwie aber auch nicht. Jedenfalls ist man durch die Ich-Perspektive sehr nah an ihr dran. Gewöhnungsbedürftig und manchmal verwirrend sind die, bereits erwähnten, ineinander verflochtenen Erzählstränge. Aber das macht das Buch auch wieder interessant, da man sich als Leser sehr konzentrieren muss. Vieles wird oft auch nur angedeutet und erst im Verlauf der weiteren Lektüre klar. Auch der Schluss bleibt bis zu einem gewissen Grad offen: Mae ist vwieder bei Jakob. Aber hat ihre Beziehung eine Zukunft? Sprachlich stellt das Buch keine großen Anforderungen, es ist flott zu lesen, manchmal komisch, manchmal teenagermäßig flapsig.