Alles Hund
08.07.2014 19:49Immer dem Schnüff nach:Der Hund auf der Fährte
Vor uns eine Wiese im
Hochsommer, das Gras schon mehr braun als grün. Vormittag, 25°C. Weit und breit
ist nichts zu sehen außer einem etwa einen Meter hohen Stecken. Ach ja - ein Hund
- im speziellen Fall ein blonder Labrador namens Rania - mit einem Menschen -
nämlich mir - hinten dran an der 10
Meter langen Leine. Zielstrebig geht der Hund zu dem Stecken beim sogenannten
Abgangspunkt. Denn was hier beginnt, das heißt in der Sprache der Hundesportler
"Fährte". Es ist eine der schönsten und aufregendsten Tätigkeiten, die man
gemeinsam mit seinem Wuff ausüben kann - und sie fordert und fördert seine
ureigenste Fähigkeit: das Riechen.
Mit seinem Geruchssinn
leben die Hunde in einer Welt, die für uns Menschen weitgehend verschlossen
bleibt. Rund 200 Millionen Sinneszellen haben in der Hundenase Platz. In einem
ausgeklügelten System wird der Luftstrom darüber geleitet, nach chemischen
Verbindungen abgetastet und die Information an einen eigenen, ausgedehnten
Bereich im Gehirn geleitet, den Riechkolben. Als zusätzliche Unterstützung verfügen
die Hunde über noch ein weiteres Geruchsorgan - das Jakobson'sche Organ, auch
Vomeronasalorgan genannt.
Zurück zur Fährtenarbeit:
Das ist eine Strecke, die der Hundeführer zuvor abgegangen ist. Bis sie der
Hund ausarbeitet, sind dann bis zu drei Stunden vergangen. Mit seiner feinen
Nase erkennt er den Geruchsunterschied zwischen den zertretenen Grashalmen und
dem unversehrten Gras daneben, folgt unbeirrbar der Spur bis zum Ende - sei es
auf der Geraden oder über rechte und spitze Winkel. Und dazwischen legt er sich
auch noch hin, wenn er auf einen vom Hundeführer ausgelegten Gegenstand trifft:
Er verweist ihn.
Das alles, wie es hier
beschrieben wurde, erfordert natürlich viel Übung. Aber ist es nicht wunderbar,
wenn man beobachtet, wie der Hund lernt und sich mit jedem Training weiter
entwickelt und immer sicherer wird?
Über die Nase der Hunde, ihre Leistungsfähigkeit und
ihre Einsatz in der Kommunikation zwischen den Hunden und auch im Dienst für
den Menschen lässt sich noch Vieles sagen. Das soll Thema eines der nächsten
Blogs werden.